Hochmoor-Bläuling (Plebeius optilete),
Weibchen mit Eiablageverhalten an Rauschbeere
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 25.06.1994
Hochmoor-Bläuling, Männchen
Geretsried, Babenstubener Moore (TÖL), 27.06.1996
Eiablagestelle von Plebeius optilete
|
Hochmoor-Bläuling, Männchen (unten selbes Ex.)
Taschachtal, etwa 1800m (Nordtirol), 25.07.2006
Plebeius optilete (Hochmoor-Bläuling)
Lokale Vorkommen im Voralpinen Hügel-
und Moorland, ausnahmsweise auch in Talvermoorungen im Alpenraum, z.B. bei
Neuhaus/Schliersee (780m). Gebunden an Hoch- und Zwischenmoore, an den
Vorkommensorten stets auch der Hochmoor-Gelbling. Flugzeit Ende Juni /
Anfang Juli. Raupen an Rauschbeere, die Falter saugen u.a. an Moosbeere. Eine
Eiablagebeobachtung vom 25.06.1994, ein Raupenfund vom 04.05.2000.
Aktuelle Beobachtungen (2005) vom Sonnenhofer Filz bei Königsdorf (TÖL)
und dem Ameranger Freimoos (RO).
RL D: 2 RL By: 2 (T/S: 0)
Flugzeit:
|
08.06. (2000)
|
-
|
14.07. (1995)
|
Höhenverbreitung:
|
620
|
-
|
780
|
Verbreitung:
|
|
Rang:
|
|
|
Dunkler Alpen-Bläuling, Männchen
Linderhof, Lösertaljoch, etwa 1650m (GAP), 24.06.2007
Plebeius
glandon (Dunkler Alpenbläuling)
Beschränkt auf den westlichen
Alpenbereich Oberbayerns. Eigene Funde aus den Ammergauer Alpen und dem
Wettersteingebirge, zwischen 1600 und 2100m. Blütenbesuche an Thymian und
Schafgarbe. Flugzeit im Juli. Raupennahrung sind Mannsschild-Arten.
Eifunde in den Ammergauer Alpen an Androsace lactea. Der
Bewimperte Mannsschild (Androsace chamaejasme) zeigt ein ähnliches
Verbreitungsbild wie Polyommatus glandon.
Anzahl MTB-Quad.: 5
RL D: R RL By:
R
Dunkler Alpen-Bläuling, Männchen
Linderhof, Lösertaljoch, etwa 1650m (GAP), 24.06.2007
Bestände des Milchweißen Mannsschilds (Androsace lactea)
Linderhof, Lösertaljoch
Schuttfluren unterhalb der Alpspitze, Gipfel 2628m
(GAP), 19.06.2002
Lebensraum des Dunklen Alpenbläulings, des Gletscherfalters
und des Mohrenfalters Erebia pandrose
|
Dunkler Alpen-Bläuling (Plebeius glandon), Männchen
Linderhof, Lösertaljoch, etwa 1650m (GAP), 24.06.2007
Lösertaljoch
Ei von Plebeius glandon an Milchweißem Mannsschild
Plebeius glandon, Männchen
Linderhof, Lösertaljoch, etwa 1650m (GAP), 24.06.2007
|
Unterseiten von Plebeius orbitulus, oben Männchen,
unten Weibchen
Taschachtal, etwa 1800m (Nordtirol), 25.07.2006
Heller Alpenbläuling (Plebeius orbitulus),
Eier auf Oxytropis jacquinii
Aggenstein (Schwaben), 19.07.1998
|
Männchen (oben) und Weibchen (unten) von Plebeius
orbitulus
Taschachtal, etwa 1800m (Nordtirol), 25.07.2006
Plebeius
orbitulus (Heller Alpenbläuling)
Beschränkt auf die Alpine Stufe. Eigene Beobachtungen aus
dem Karwendel in Höhenlagen von 2200-2400m. Besiedelt alpine Rasen,
insbesondere Ränder von Geröllfeldern und Erosionshänge, im Karwendel
an den Flugstellen auch Erebia gorge und Erebia epiphron. Flugzeit überwiegend im
Juli.
Raupennahrung sind die alpinen Schmetterlingsblütler Alpen-Süßklee
(Hedysarum hedysaroides) und Berg-Fahnenwicke (Oxytropis
jacquinii),
eigene Eifunde daran am Aggenstein (Schwaben). Blütenbesuche
wurden an Margeriten, Alpen-Maßliebchen und Thymian notiert. Die Männchen
rüsseln auch gerne an Erde (Wegabriss).
Aktuelle Verbreitung wohl nur
unzureichend bekannt, eine gezielte Nachsuche nach weiteren aktuellen
Vorkommen wäre u.a. an folgenden Orten (z.t. ehemalige Fundorte) sehr wünschenswert: Felderkopf /
Kramerspitz (8432/3), Krottenkopf (8433/3), Osterfelderkopf (8532/3),
Meilerhütte (8532/4), Wendelstein (8238/3) und Rotwand (8337/2). Auch
relativ wetterunabängig (Eier suchen !)
RL D: R
RL By: R
|
Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis)
Eching,
Dietersheimer Brenne (FS), 02.08.1992
Aricia
agestis / Aricia artaxerxes (Sonnenröschen-Bläuling)
In Oberbayern eher lokal verbreitetes
Artenpaar mit Schwerpunkt im Frankenjura und im Alpenraum, in letzterem
weiter verbreitet, v.a. auf extensiv rinderbeweideten Almen (Aricia
artaxerxes). Lokal auf der nördlichen
Münchener Ebene, aktuell fehlend in weiten Teilen des Alpenvorlandes, der
übrigen Schotterplatten und im Tertiären Hügelland.
Besiedelt Kalkmagerrasen
(Wacholderheiden, Flussschotterheiden), lückige Ruderalfluren (Raum München)
und Waldsäume. An denselben Stellen wie Aricia agestis auch des öfteren der
Magerrasen-Perlmuttfalter, Himmelblauer Bläuling und die Heuschrecke Metrioptera bicolor.
Aricia agestis fliegt
in zwei Generationen im Mai/Juni und wieder im August.
Aricia artaxerxes erscheint in einer Generation pro
Jahr im Juni / Juli. Eine Eiablagebeobachtung an Helianthemum vom 30.07.1998
(Hochries). Eifunde und
Eiablagebeobachtungen im Raum München an Gewöhnlichem Sonnenröschen und einem unbest. Storchschnabel.
Die Falter saugen v.a. an niedrigwüchsigen Pflanzen, u.a. an Thymian,
Dost, Färbermeister, Hornklee und Rainfarn. Die Männchen rüsseln gerne
an feuchter Erde und Hundekot.
Zugehörigkeit
zu A. artaxerxes oder A. agestis bei den wenigen Beobachtungen im
Alpenvorland unklar (?)
RL D: V RL By: 3
Flugzeit:
|
16.05.
(1993)
|
-
|
21.09. (1997)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
2384
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
34/48
|
44
|
6
|
9
|
|
12
|
|
Rang:
|
88 / 66 (21/-/-/-/24)
|
Verbreitung von Aricia agestis / artaxerxes in
Oberbayern
Heideflächen am Lagerlechfeld (LL),
Lebensraum des Sonnenröschen-Bläulings
|
Aricia agestis, frisches Tier der 2. Gen.
Garching, Fröttmaninger Heide (M-L), 19.07.1992
Aricia artaxerxes (oben und unten selbes Ex.)
Linderhof, Lösertal, etwa 1400m (GAP), 24.06.2007
|
Storchschnabel-Bläuling
(Aricia eumedon), Männchen
Uffing,
Röthenbach (GAP), 01.07.1997
Aricia
eumedon (Storchschnabel-Bläuling)
Lokal verbreitet. Der Storchschnabel-Bläuling besiedelt in Oberbayern
zum einen wärmebegünstigte Niedermoorgebiete im Alpenvorland, zum
anderen aber auch die Hochlagen im Gebirge sowie Feuchtfluren in Tälern
des Frankenjuras.
Im Alpenraum zwischen 1500 und 2000m
im Bereich zumeist beweideter feuchter Hochstaudenfluren mit
Waldstorchschnabel-Beständen. Im Bereich dieses z.B. in den Lkr. TÖL und
MB nicht seltenen Lebensraumes gelangen bisher jedoch auffallend wenige
Falter- und / oder Eifunde ! Warum die Art dort an vielen dem Augenschein
nach geeigneten Stellen nicht vorkommt (reichliche Storchschnabelbestände,
wetterunabhängige gute Nachweisbarkeit im Eistadium) erscheint ziemlich
rätselhaft !
Im Alpenvorland ebenfalls nur lokal vorkommend (etwas
häufiger u.a. im Umfeld des Staffelsees), auf den Schotterplatten
verschollen.
An etlichen früheren Fundorten
aktuell nicht mehr bestätigt, z.B. bei Allach, Eichenau, im
Raum Starnberg, Teufelsgraben (zuletzt 1976 bei Grub, Schweinitzer, ZSM), bei Deisenhofen
und im
Mangfalltal.
Falterflugzeit Mitte Juni bis Mitte Juli. Zahlreiche
Eiablagebeobachtungen und Eifunde an Sumpf- und Waldstorchschnabel. Auch
die Falter saugen überwiegend daran, des weiteren noch beobachtet an
Blutweiderich.
Aktuelle Beobachtungen (2005) vom Zellwieser Mühlbach zwischen Mooseurach
und Boschhof (TÖL) sowie vom Egerndacher Filz (TS), 2007 im Rotwandgebiet
nachgewiesen (Taubenstein, Rotwandgipfel).
Eine gezielte Nachsuche nach weiteren aktuellen Vorkommen im Alpenraum wäre sehr
wünschenswert u.a. am Breitenstein (8237/4) und Sutten (8337/1)
RL D: 2 RL By: 2
(T/S: 1)
Flugzeit:
|
05.06. (2001)
|
-
|
05.08. (1995)
|
Höhenverbreitung:
|
594
|
-
|
2050
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
18
|
8
|
9
|
|
|
|
|
Rang:
|
92
|
Uffing, Feuchtstreuwiesen am Röthenbach (GAP), Juni 1997
Lebensraum des Storchschnabel-Bläulings sowie zahlreicher weiterer
moorbewohnender Tagfalterarten, u.a. Randring-Perlmuttfalter, Goldener
Scheckenfalter, Großes Wiesenvögelchen und Heilziest-Dickkopffalter
Storchschnabel-Bläuling (Aricia eumedon)
Wildgerlostal (Land Salzburg), 10.07.2006
|
Storchschnabel-Bläuling
(Aricia eumedon)
Uffing,
Röthenbach (GAP), 25.06.1998
Sumpf-Storchschnabel mit Eier von Aricia eumedon
Huglfing, Achfilz (WM), 29.06.1994
Storchschnabel-Bläuling,
Weibchen bei der Eiablage
Huglfing, Achfilz (WM), 29.06.1994
Aricia eumedon
Taubenstein (MB), 19.06.2007
|
Rotklee-Bläuling,
Männchen
Huglfing, Achfilz (WM), 29.06.1994
Polyommatus semiargus
(Rotklee-Bläuling)
Der Rotklee-Bläuling dünnt in
Oberbayern von Süd nach Nord aus.
Häufig im Alpenraum, obere Höhengrenze
bei etwa 1800m, lokal im voralpinen
Hügel- und Moorland sowie auf den
Schotterplatten (Wälder südlich Münchens), fehlend im Unterbayerischen Hügelland und im
Fränkischen Jura (?).
Lebensraum sind Rinderweiden, Waldlichtungen und Feucht-Streuwiesen.
Flugzeit
Juni /Juli. Mehrere Eifunde und Eiablagebeobachtungen an Rotklee,
Mittlerer Klee und Hügelklee. Neben der Raupennahrungspflanzen saugen die
Falter noch insbesondere an Hornklee und Hahnenfuß.
RL D: V RL By: V (T/S und Av: 2)
Flugzeit:
|
22.05. (2002)
|
-
|
08.08. (1998)
|
Höhenverbreitung:
|
530
|
-
|
1780
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
84
|
51
|
17
|
16
|
|
|
|
Rang:
|
47 (8/-/-/-/-)
|
Verbreitung von Polyommatus semiargus in Oberbayern
Rotklee-Bläuling, Weibchen
Linderhof, Lösertal, etwa 1400m (GAP), 24.06.2007
Das Lösertal in den Ammergauer Alpen, Lebensraum von
Polyommatus semiargus, des weiteren u.a. Erebia oeme, Erebia pharte,
Aricia artaxerxes, Maculinearion usw.
|
Rotklee-Bläuling,
Weibchen bei Eiablage (Eier unten), ganz oben die Oberseite
Bahnlinie Geiselgasteig - Deisenhofen (M-L), 22.06.1998
Polyommatus semiargus, Männchen
Blütenbesuch an Hornklee
Isartal bei Grünwald, 01.06.1998 (M-L)
Rotklee-Bläuling, Männchen an feuchter Wegstelle
Isartal bei Grünwald (M-L), 01.06.1998
|
Polyommatus amandus, Männchen
Kallmünz, Kirchenberg (Oberpfalz), 04.06.2000
Ei des Prächtigen Bläulings an Vogelwicke
Oberpfälzer Wald, 17.07.2000
|
Prächtiger Bläuling, Männchen
Bayerischer Wald, Finsterau (Niederbayern), 04.07.1999
Polyommatus amandus (Prächtiger Bläuling)
Fehlt in Oberbayern von Natur aus weitgehend, aktuelle Funde aus dem
südlichen Frankenjura. Häufiger im angrenzenden Oberpfälzer Jura und den Grenzgebirgen zu
Tschechien. Eiablagen und Eifunde dort an Vogelwicke.
|
Esparsetten-Bläuling (Polyommatus thersites),
Paarung
Donnerskirchen, Kirchberg (Burgenland), 11.05.1998
Polyommatus thersites (Esparstetten-Bläuling)
Keine eigenen Beobachtungen aus Oberbayern. Möglicherweise
aktuell im westlichen Teil des südlichen Frankenjuras (Umgebung
Mörnsheim) ?? Raupenentwicklung an Esparsetten.
RL D: 3 RL By: 2
(T/S und Av/A: -)
|
Esparsetten-Bläuling, Männchen
Grabfeld, Herbstadt (Unterfranken), 06.08.1999
|
Streifen-Bläuling (Polyommatus
damon), Männchen
Mühlheim (EI), 10.08.1996
Streifen-Bläuling,
Weibchen bei der Eiablage an Futter-Esparsette
Mühlheim (EI), 10.08.1996
Streifen-Bläuling, Männchen umbalzt ein
ihm ablehnend gegenüberstehendes Weibchen
Schafbeweidete
Wacholderheide oberhalb von Mörnsheim (EI)
Lebensraum des Streifen-Bläulings
|
Streifen-Bläuling, Männchen
Mörnsheim (EI), 24.07.1999
Polyommatus
damon (Streifen-Bläuling)
Eine der seltensten Tagfalterarten Oberbayerns, unmittelbar vom Aussterben bedroht.
Ausschließlich im
Frankenjura, auch dort nur noch sehr lokal in der Umgebung von Mörnsheim
(eigene Nachweise 1996-1999, 2006 nicht mehr gefunden).
Lebensraum sind
Kalkmagerrasen. Flugzeit Juli / August.
An denselben Flugstellen auch die Widderchenart Zygaena
carniolica. Blütenbesuche, Eiablagebeobachtungen und Eifunde an
Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia).
RL D: 1 RL By: 1
(T/S: 0, Av/A: -)
Polyommatus damon,
Weibchen beim Blütenbesuch
an Skabiosen-Flockenblume (oben) und
Futter-Esparsette (unten)
Mühlheim (EI), 10.08.1996
Polyommatus damon, Weibchen auf Esparsette
Herbstadt, Poppenholz (Unterfranken), 06.08.1999
|
Wundklee-Bläuling (Polyommatus
dorylas), Männchen
Breitenbrunn, Thenau (Burgenland), 29.08.1996
Polyommatus
dorylas (Wundklee-Bläuling)
Lokale Vorkommen im Gebirgsbereich, ansonsten lediglich
ein eigener Einzelnachweis aus dem Frankenjura. Im Alpenraum
Charakterart extensiv rinderbeweideter Magerrasen mit u.a.
Weidenblättrigem Ochsenauge, Silberdistel, Orchideen-Arten (Händelwurz,
Männliches Knabenkraut) und viel Wundklee, die auch für zahlreiche
weitere bayernweit rückläufige Arten von großer Bedeutung sind. Etliche
Vorkommen in den Naturräumen Mangfallgebirge und Chiemgauer Alpen,
insbesondere in Höhenlagen zwischen 1000 und 1200m, ausnahmsweise auch
noch bis 1700m. Desweiteren auf den Mittenwalder Buckelwiesen. Ein
großflächiges Fluggebiet im Bereich Sudelfeld - Brünnstein.
An den
Flugstellen kommen stets auch die Bläulinge Aricia artaxerxes,
Maculinea arion, Polyommatus coridon, die
Dickkopffalter Hesperia comma, Pyrgus alveus und die
Heuschrecken Decticus verrucivorus und Stenobothrus lineatus
vor, desöfteren auch Mittlerer Perlmuttfalter, Lilagold-Feuerfalter und
das Widderchen Zygaena purpuralis.
Flugzeit Ende Juni bis Anfang August. Eine Eiablagebeobachtung an
Wundklee vom 05.08.1993. Blütenbesuche vorzugsweise an Wund- und
Hornklee, Weidenblättriges Ochsenauge, Gewöhnliche Braunelle und
Tauben-Skabiose beobachtet. Die Männchen sind v.a. in Hangfußbereichen
oder entlang von Einschnitten, z.B. Bachläufen anzutreffen (meist mit
weiteren Bläulings- und Dickkopf-Männchen). Die Art ist nicht leicht
nachweisbar und hat offenbar niedrige Populationsdichten (?), v.a. die
Weibchen sind kaum zu finden.
Im Alpenvorland und auf den Schotterplatten ausgestorben, offensichtlich durch den Rückgang der
Kalkmagerrasen infolge Aufgabe bzw. Intensivierung der Rinderbeweidung und
durch Aufforstungen. Frühere Nachweise u.a. vom Taubenberg, bei Wolfratshausen,
Deisenhofen, Mangfalltal, Schleißheim und München-Aubing.
Anzahl der eigenen Fundorte: 20
Begleitarten: Lasiommata maera (16),
Argynnis aglaja (14), Colias phicomone (14), Aricia artaxerxes (13),
Coenonympha pamphilus (13), Nymphalis urticae (13),
Colias alfacariensis
(12), Cyaniris semiargus (12), Melitaea athalia (12),
Erebia aethiops
(11), Cupido minimus (11), Polyommatus coridon (11),
Ochlodes venatus
(11), Erebia oeme (10) und Maculinea arion (10).
Eine gezielte Nachsuche nach weiteren aktuellen Vorkommen wäre u.a. an
folgenden Orten sehr wünschenswert: Wank (8432/4), Letten / Jachenau
(8335/3), Grubereck
(8336/4), Schellenberg-Alm (8337/2), Petzing-Alm (8337/3) und Herrn-Alm
(8338/4).
RL D: 2
RL By: 2 (T/S und Av: 0)
Flugzeit:
|
20.06. (2000)
|
-
|
08.08. (1998)
|
Höhenverbreitung:
|
750
|
-
|
1700
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
16
|
15
|
|
|
|
1
|
|
Rang:
|
95
|
Buckelwiesen bei Mittenwald
(GAP), 24.06.1994
Besonders bunte Blumenwiesen zwischen 800 und 1300m, im Hintergrund das
Karwendelgebirge (bis 2400m).
Lebensraum vom Wundklee-Bläuling, des Perlmuttfalters Argynnis niobe und
des Ehrenpreis-Scheckenfalter)
Polyommatus dorylas, Weibchen
Breitenbrunn, Thenau (Burgenland), 29.05.1996
Königs-Alm (MB), um 1100m
Eine der großflächigsten Almen im oberbayerischen Alpenraum.
Sehr
magere, blütenreiche, extensiv rinderbeweidete Kalkmagerrasen.
Lebensraum
zahlreicher Perlmuttfalter, Scheckenfalter, Bläulinge und Dickkopffalter.
An Bläulingen kommen vor: Lilagold- Feuerfalter, Rotklee-, Sonnenröschen-,
Schwarzgefleckter, Wundklee-, Zwerg-, Himmelblauer und Hauhechel-Bläuling
|
Wundklee-Bläuling,
Männchen
Hochries, 1500m (RO), 30.07.1998
Polyommatus dorylas, Männchen (auch unten)
Sachrang,
Priener Hütte (RO), 17.08.2007
Polyommatus dorylas, Weibchen auf Wundklee
Sotteralm bei Reit im Winkl (TS), 05.08.1993
Wundklee-Bläuling, Paarung
St. Margarethen, Römersteinbruch (Burgenland), 27.08.1997
Ausgedehnte, extensiv beweidete Magerrasen am
Sudelfeld, um 1100/1200m (RO), Lebensraum des Wundklee-Bläulings, des
weiteren u.a. Argynnis niobe, Maculinea arion, Pyrgus alveus und
Spialia sertorius.
|
Silber-Bläuling
(Polyommatus coridon), Männchen
Mauern, Weinberg
(ND), 24.07.1999
Silber-Bläuling
(Polyommatus coridon), Paarung
Mörnsheim (EI), 24.07.1999
Silber-Bläuling
(Polyommatus coridon),
Männchen
Eichstätt, Steinbrüche (EI), 26.07.1992
Polyommatus coridon, Männchen
Blütenbesuch auf Wohlriechendem Lauch
Gaden,
Freisinger Buckel (ED), 15.08.1999
Silber-Bläuling, Männchen
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 28.07.1996
|
Silber-Bläuling, Männchen und Weibchen
Friedergries (GAP), 01.09.2006
Silber-Bläuling, Männchen an Kot
Obereichstätt (EI), 21.07.1999
Polyommatus coridon
(Silber-Bläuling)
Weit verbreitet, häufig im Alpenraum
(bis etwa 1500m) und Frankenjura.
Im oberbayerischen Alpenvorland deutlich
rückläufig, bedingt durch den starken Verlust an Kalkmagerrasen-Lebensräumen,
bei den Flussschotterheiden v.a. durch Sukzession infolge der Flussbaumaßnahmen
(u.a. Sylvensteinspeicher und Tölzer Stausee), ansonsten durch
Aufforstung und Nutzungsintensivierungen in der Landwirtschaft. Meist
gemeinsam mit Großem Perlmuttfalter, Rostbraunem Wiesenvögelchen,
Himmelblauen Bläuling und dem Kronwicken-Dickkopffalter fliegend, zumeist
auch an denselben Stellen wie der Heidegrashüpfer.
Flugzeit Juli /
August. Breites Spektrum an Nektarpflanzen, mehrfach beobachtet u.a. auf
Flockenblumen (Centaurea jacea, C. scabiosa), diversen Disteln (u.a.
Carduus defloratus), Dost, Wirbeldost, Wohlriechendem und Berg-Lauch (Allium suaveolens
bzw. A. montanum), Ähriger Ehrenpreis, Weidenblättrigem
Ochsenauge sowie Silber- und Golddistel. Die Männchen rüsseln auch gerne
an feuchter Erde und Hundekot.
RL D: n RL By:
V (T/S: 3, Av: V, A:
n)
Flugzeit:
|
25.06. (1993)
|
-
|
22.09. (1995)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1700
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
107
|
35
|
19
|
26
|
2
|
16
|
|
Rang:
|
34 (33/-/42/-/19)
|
Brennenstandort in den
Isarauen bei
Mintraching (FS)
Blütenreiche, gebüschdurchsetzte
Flussschotterheide, eine der artenreichsten Lebensräume für
Tagschmetterlinge in Oberbayern. In jüngster Zeit teilweise aufgeforstet,
des weiteren massive Beeinträchtigungen durch Rotwild-Futterstellen. Dadurch gehen die Vorkommen etlicher für diesen Lebensraum typischer
Arten, u.a. Silber-Bläuling, Blaukernauge, Magerrasen-Perlmuttfalter,
sukzessive verloren.
Zwei Silber-Bläuling und ein Himmelblauer Bläuling
Donauauen bei Neuburg (ND), 14.08.2002
|
Himmelblauer Bläuling, Paarung auf Dost
Oberschleißheim, Korbinianiwald (M-L), 11.08.1992
Polyommatus
bellargus (Himmelblauer Bläuling)
Weit verbreitet. Im Alpenvorland und auf
den Schotterplatten rückläufig, jedoch in hoher Stetigkeit auf den verbliebenen
Kalkmagerrasen. Im Gebirgsbereich v.a. in den Tälern
(Flussschotterheiden, Schneeheide- Kiefernwald), zumeist unter 950m, selten
über 1200m, im Rotwandgebiet und am Schildenstein auch noch auf 1600m
gefunden.
Im Jura und Alpenraum seltener als der Silber-Bläuling, im
Alpenvorland und auf den Schotterplatten dagegen häufiger.
Fliegt in zwei
Generationen pro Jahr, Mitte Mai bis Ende Juni und wieder im August.
Mehrere Eiablagebeobachtungen und Eifunde an Hufeisenklee und Bunter
Kronwicke, Raupenfunde im Altmühltal und im Raum München unter
Hufeisenklee. Blütenbesuche wurden beobachtet an Hornklee, Hufeisenklee,
Weidenblättrigem Ochsenauge, Rauher Alant, Goldrute, Dost und Thymian
etc. Die Männchen saugen sehr gerne an feuchten Wegstellen (z.B. in
Anzahl auf der Mallertshofer Heide, 04.08.1991) und an Hundekot (München,
Panzerwiese, 11.08.1993).
RL D: 3
RL By: 3
Flugzeit:
|
04.05. (2003)
|
-
|
25.09. (2003)
|
Höhenverbreitung:
|
|
-
|
1620
|
Verbreitung:
|
Ges
|
BA
|
AV
|
SP
|
UH
|
FA
|
120
|
30
|
30
|
41
|
1
|
11
|
|
Rang:
|
33 (41/46/30/-/26)
|
Raupe des Himmelblauen Bläulings
Pfünz, Osterberg (EI), 03.05.2002
Himmelblauer Bläuling
(Polyommatus bellargus), Männchen
Geretsried, Königsdorfer Alm (TÖL), 26.05.1998
Hochmuttinger
Heide (M-L), Juni 2002, Blühaspekt mit Färberginster
Eines der
besten Beispiele für geglückte Magerrasen-Anlagen (in diesem Fall
Ausgleichsflächen für diverse Überbauungen). Zuvor landwirtschaftlich
intensiv genutzte Flächen wurden ab etwa 1995 bis auf den blanken Kies
abgeschoben. Dabei wurden verschiedene Methoden zur Wiedererlangung von
Magerrasen ausprobiert. Nach wenigen Jahren Massenvorkommen einiger
Bläulingsarten (s.o.), sehr zahlreich auch Gelblinge (Colias
hyale und alfacariensis), des weiteren Würfeldickköpfe die Pyrgus armoricanus
und Spialia sertorius.
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Himmelblauer Bläuling, Männchen
Oberschleißheim, Hochmuttinger Heide (M-L), 13.08.2006
Himmelblauer Bläuling, Männchen und Weibchen
Eching,
Dietersheimer Brenne (FS), 17.08.1999
Polyommatus bellargus, Paarung auf Hufeisenklee
München, Langwieder Heide (M), 25.05.1992
Bläulinge auf Hundekot
München-Riem,
Neuer Friedhof (M), 07.06.2006
Heidefläche bei Kaufering (LL),
Lebensraum des Himmelblauen und des Silber-Bläulings, des weiteren
u.a.
der Mohrenfalter Erebia aethiops und der Dickkopffalter Spialia
sertorius
Söcking, Maisinger Schlucht, "Berg- und
Talbahn" (STA)
Eine der
großflächigsten, erhalten gebliebenen Moränen-Kalkmagerrasen im
Voralpinen Hügel- und Moorland (etwa 5ha) mit u.a. Ästiger Graslilie,
Skabiosen-Flockenblume, Weidenblättrigem Ochsenauge, Straussblütiger
Margerite, Weißem Fingerkraut u.v.a.m. Bis etwa 1980 beweidet, aktuell
mahdgenutzt. Lebensraum von Schachbrett, Rostbraunem Wiesenvögelchen,
Pflaumen-Zipfelfalter, Himmelblauer Bläuling und (2003 nicht mehr
bestätigt) Silber-Bläuling.
Weibchen vom Himmelblauen und Zahnflügel-Bläuling
Gobelsburg (Niederösterreich), 10.08.1999 |
Zahnflügel-Bläuling, Weibchen
Mörnsheim (EI), 24.07.1995
Foto: Heinz Ruppert
Polyommatus daphnis, Weibchen auf Dost
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 28.07.1996
Zahnflügel-Bläuling, Männchen
Kallmünz, Schloßberg (Oberpfalz), 14.07.1996
(oben und unten)
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Männchen vom Zahnflügel-Bläuling (oben und unten)
Anlautertal, Steinbruch bei Titing (EI), 09.07.2006
Polyommatus
daphnis (Zahnflügel-Bläuling)
Beschränkt auf den Frankenjura. Dort
lokale Vorkommen auf Kalkmagerrasen und Felsfluren mit u.a. Blauem
Lattich, Diptam und Berg-Lauch. Ähnliche Ansprüche an den Lebensraum
stellt der Bläuling Plebeius argyrognomon. Flugzeit Mitte Juni bis Ende
Juli, eigene Beobachtungen zwischen 03.07. (1993) und 07.08. (1993). Raupen an Bunter Kronwicke. Einzelne
Nachweise auch südlich der Donau, seit etwa 1960 nicht mehr
gefunden.
RL D: 2
RL By: 3 (T/S: 0, Av/A: -)
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Männchen vom Hauhechel-Bläuling
Geretsried,
Königsdorfer Alm (TÖL), 26.05.2000
Polyommatus
icarus (Hauhechel-Bläuling)
Häufigste Bläulingsart. In weitester
Verbreitung, im Gebirge bis zur Baumgrenze. Infolge der intensiven
landwirtschaftlichen Nutzung aber in biotoparmen Gebieten selten geworden.
Besiedelt ein breites Spektrum von Lebensräumen.
Zwei Generationen pro
Jahr, Mitte Mai bis Ende Juni und August / September. Bevorzugt zur
Nahrungsaufnahme niedrigwüchsige Schmetterlingsblütler
(u.a. Horn-, Hopfen-, Hufeisen-, Rotklee, Luzerne), gerne auch z.B. an
Wasser-Minze, Kugelige Teufelskralle und Rainfarn. Die Männchen rüsseln
sehr gerne an feuchten Wegstellen (in Anzahl z.B. am 04.08.1991,
Mallertshofen), des weiteren auch an Brandstellen, Hundekot und Schweiß.
Zahlreiche Eiablagebeobachtungen an Weißklee, Hornklee, Hopfenklee und
Hauhechel.
Flugzeit:
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30.04. (2003)
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-
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16.10. (1999)
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Höhenverbreitung:
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-
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1700
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Verbreitung:
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Ges
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BA
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AV
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SP
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UH
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FA
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274
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45
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80
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85
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26
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18
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Rang:
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7 (20/7/1/16/12)
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Verbreitung von Polyommatus icarus in Oberbayern
(rot: eigene Beobachtungen)
Polyommatus icarus, Weibchen
München-Lerchenau (M), 12.08.2006
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Hauhechel-Bläuling, Paarung
Oberschleißheim, Hochmuttinger Heide (M-L), 13.08.2006
Hauhechel-Bläuling, Weibchen
Blütenbesuch an Hornklee
Oberschleißheim, Flugplatz (M-L), 30.05.1992
Bläulingsversammlung
(Polyommatus icarus, Polyommatus bellargus,
Cupido minimus, Plebeius
idas) an frisch abgeschobenen Kiesflächen,
insgesamt irgendwas über 500 Bläulings-Männchen
Oberschleißheim,
Hochmuttinger Heide (M-L), 30.05.2002
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